Die 4 Stolpersteine bei der Ausbildung von Hunden
- Posted by Jennifer Lang
- Categories Hundetraining
- Date 18. Juni 2022
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Inspiriert durch das neue Buch von Celina del Amo möchte ich heute die häufigsten Stolpersteine in der Hundeausbildung aufzeigen.
Oft neigen wir dazu, bei Fehlverhalten dem Hund die Schuld zu geben. Meistens liegt die Ursache jedoch bei uns Menschen. Im Folgenden zeige ich auf, wie wir die Fehler unseres Hundes als wertvolle Informationen zur Verbesserung des Trainings nutzen können:
Stolperstein 1: Der Hund weiß nicht, was er tun soll
Du gehst davon aus, dass dein Hund genau weiß, was du von ihm erwartest. Bei Fehlverhalten solltest du dir aber zunächst folgende Fragen stellen:
- Hat er die Übung verstanden? Vergewissere dich, dass dein Hund die Übung wirklich verstanden hat. Häufig hat noch keine eindeutige Verknüpfung stattgefunden.
- Wurde die Übung generalisiert? Hast du die Übung an verschiedenen Orten, auf verschiedenen Untergründen, in Anwesenheit verschiedener Personen, mit verschiedenen Geräuschen und Reizen, mit Hektik, Ablenkungen, verschiedenen Gerüchen, mit unterschiedlicher Kleidung, mit wechselnder Aufmerksamkeit für den Hund und umgekehrt, mit und ohne Leine geübt? Generalisierung ist offensichtlich sehr umfangreich, aber entscheidend, um sicherzustellen, dass der Hund die Übung in verschiedenen Situationen ausführen kann.
- Ist die Ausführung für ihn attraktiv? Auch wenn dein Hund die Übung verstanden und generalisiert hat, kann es sein, dass er sie nicht ausführt, wenn sie für ihn nicht attraktiv genug ist. Du musst sicherstellen, dass dein Hund die Belohnung auch als solche wahrnimmt und dass sie wirklich bedürfnisorientiert ist!
- Ist er in der richtigen körperlichen und psychischen Verfassung, um die Aufgabe auszuführen? Krankheit, Schmerzen oder Stress können dazu führen, dass er nicht wie gewünscht reagiert.
Wenn du alle diese Fragen mit einem klaren “Ja” beantworten kannst, wird dein Hund die Aufgabe höchstwahrscheinlich erfolgreich ausführen.
Wenn nicht, ist es wichtig, die oben genannten Punkte zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen.
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Stolperstein 2: Die Anforderungen sind zu hoch
Ein weiterer häufiger Fehler beim Hundetraining besteht darin, die Anforderungen zu schnell zu steigern und insgesamt zu wenige erfolgreiche Wiederholungen durchzuführen. Wenn dein Hund eine Übung noch nicht sicher beherrscht, solltest du den Schwierigkeitsgrad nicht sofort erhöhen. Stattdessen solltest du die Anforderungen bewusst in kleinen Schritten steigern und genügend Wiederholungen in Alltagssituationen durchführen.
Bedenke, dass dein Hund Zeit und Übung braucht, um eine neue Aufgabe zu erlernen. Wenn du zu schnell vorgehst, wird er überfordert und kann frustriert werden. Führe ihn von Erfolg zu Erfolg, indem du die Anforderungen allmählich steigerst und die Übung langfristig häufig wiederholst.
Stolperstein 3: Die Ablenkung ist für den Hund attraktiver als die Ausführung der Aufgabe
Achte darauf, dass dein Hund in einer Umgebung trainiert wird, in der Erfolg sicher und Ablenkung unbedeutend ist. Das heißt, dass du die Ablenkungen kontrollierst und schrittweise einführst, so dass dein Hund lernen kann, damit umzugehen, ohne Fehler zu machen.
Stolperstein 4: Der Hund ist nicht in der richtigen Verfassung
Ein Hund, der gestresst, ängstlich oder in schlechter körperlicher Verfassung ist, wird Schwierigkeiten haben, sich auf das Training zu konzentrieren. Es ist wichtig, dass es dem Hund psychisch und physisch gut geht, damit er lernen und das Gelernte umsetzen kann.
Stress, Krankheit, Schmerzen oder Angst können die Fähigkeit deines Hundes beeinträchtigen, sich auf das Training zu konzentrieren. Achte immer auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden deines Hundes. Ein gesunder und glücklicher Hund wird beim Training optimale Leistungen erbringen.
Fazit
Hundetraining kann manchmal eine Herausforderung sein, aber wenn du die häufigsten Stolpersteine kennst und die richtigen Lösungswege anwendest, kannst du dein Training effektiver und erfolgreicher gestalten. Denke daran, dass dein Hund ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten ist und gestalte die Situation so, dass er erfolgreich sein kann und ihr gemeinsam Spaß und Freude am gemeinsamen Tun habt!